FLUORIDE

Der Zahnschmelz ist das härteste Gewebe in unserem Körper. Trotz der Härte sind unsere Zähne sehr empfindlich. Der sichtbare Teil des Zahnes, der Zahnschmelz, besteht aus einem mikrofeinen Gitter aus Kristall (Hydroxylapatit) aus anorganischen Stoffen, z. B. Magnesium, Natrium und Kalium. Wenn Säuren auf den Zahn kommen, werden diese Minerlstoffe herausgelöst, das Gitter wird porös. Die Bakterien und deren Stoffwechselprodukte lösen langsam den Zahn auf und auf diese Weise  entsteht Karies.

Fluoride können diesen Zahnzerstörungsprozess bekämpfen.

Was sind Fluoride ?

Fluoride sind Fluor-Verbindungen: Fluor, ein Gas, ist ein natürlicher chemischer Grundstoff. Da sich Fluor sehr schnell mit anderen Elementen verbindet, kommt dieser Stoff in der Natur nicht frei vor. Wenn Fluor mit einem anderen Stoff fest verbunden ist, spricht man von Fluorid; in Verbindung mit dem jeweiligen Namen des Partner-Stoffes, z. B. Natrium-Fluorid. Das bedeutet dann: Eine feste Verbindung von Natrium und Fluor ist das Natrium-Fluorid.

Im Lebensmittelhandel findet man seit einigen Jahren auf manchen Salzpaketen den Hinweis „Enthält Fluor“. In diesem Fall ist das Speisesalz mit Fluoriden angereichert, bei manchen Salzsorten zusätzlich auch mit Jod. Das Fluorid im Speisesalz wird dann beim Verzehr an den Zahnschmelz abgegeben. Fluoride sind übrigens für den Mund keine Fremdstoffe: Sie sind natürlicher Bestandteil der Zähne und auch der Knochen.

Gebundenes Fluor, also Fluorid, findet sich in fast jeder Zahnpasta. In der Zahnmedizin spielen vor allem drei Fluoride eine wichtige Rolle: Natriummonofluorphosphat, Aminfluorid und Zinnfluorid.

Seit wann sind Fluoride bekannt?

1802 hat ein Forscher herausgefunden, dass sich in menschlichen Zähnen auch Fluoride befinden. 1823 wurde es als Bestandteil von Mineralwasser entdeckt. Seit 1850 weiß man, dass fluoridhaltiger Schmelz säureresistenter ist und dass man mit Fluoridzufuhr Karies verhindern kann. 1874 wird die Zufuhr von Fluorid  zur Kariesprevention empfohlen.

Das Biotop Mundhöhle

Wenn wir  essen, wird die Speise nicht nur von den Zähnen zerkleinert, sondern auch mit Speichel angefeuchtet. Der Mund ist ein kleines Biotop mit Millionen von Bakterien.  Die Streptokokken sind Bakterien, die den Zähnen gefährlich werden können.

Die Streptokokken leben von Zucker Sie verdauen den Zucker und scheiden dann Milchsäure aus. Diese Säure schafft im Mund ein saures Milieu.

Die Säure wird dort, wo sie entsteht, neutralisiert. Das geschieht dadurch, dass aus dem Kristallgitter des Zahnschmelzes bestimmte Mineralien (vor allem Kalzium und Phosphor) herausgelöst werden. Das ist die Demineralisation, also die Entfernung von Mineralstoffen.  Dadurch entstehen im Schmelzgitter im Zahn Lücken. Der Speichel kommt jetzt ins Spiel. Er besteht rund 98 Prozent aus Wasser. Neben anderen Stoffen sind in dem restlichen 2 % vor allem Kalziumphosphate. Diese werden von den Gittern im Zahnschmelz aufgenommen. Der Zahnschmelz wird dadurch wieder dicht und fest. Das ist die Remineralisation.

Es besteht zwischen De- und Remineralisation ein Gleichgewicht. Wenn sehr oft Säure produziert wird oder der Säurespiegel nicht absinken kann, weil süße Zwischenmahlzeiten üerwiegen, ist die Demineralisation größer. Karies beginnt.

Was Fluoride bewirken

Fluoride können gleich auf mehrere Weise zum Schutz der Zähne beitragen:

  • Fluoride unterstützen die Remineralisation. Sie helfen nachweislich dabei, die Kalziumphosphate schneller in den Zahnschmelz einzubauen. Vorteil: Die Zeit für Bakterien, die Schwachstellen im Schmelz zu nutzen, wird kürzer und das Risiko Karies dadurch geringer.
  • Fluoride werden auch selbst in den Zahnschmelz eingelagert, genau wie die Kalziumphosphate. Vorteil: Wenn durch Säure wieder eine Demineralisation beginnt, sind sofort Fluoride zur Stelle, um die Remineralisation zu beschleunigen.
  • Fluoride, die über Zahnpasta oder entsprechendes Gel auf die Zähne gelangen, bilden eine Art Schutzfilm um die Zähne, eine Art Deckschicht aus Kalziumfluorid. Vorteil: Wenn Säure entsteht, wird diese bereits aus dieser Deckschicht neutralisiert, die Mineralien im Zahnschmelz bleiben vor Ort, der Zahnschmelz fest.
  • Fluoride dringen auch in die Bakterien ein und stören ihren Stoffwechsel. Vorteil: Die zahngefährliche Säureproduktion wird gehemmt.
  • Fluoride sollten eigentlich in den Zähnen wie in einem Reservoir bereitliegen. Da das von Natur nicht in ausreichendem Maße vorbereitet ist, kann man zusätzlich von außen Fluoride hinzugeben. Die ideale Zeit dafür ist im Kindesalter, wenn die Zähne noch nicht durchgebrochen sind. Solange die Zahnbildung im Kieferknochen läuft, kann über die Blutbahn Fluorid aus der Nahrung (oder aus Tabletten) in den Zahnschmelz eingebaut werden. Vorteil: Es entsteht von Anfang an eine stabile Mikrostruktur im Zahn, das Gitter wird fester, die Mineralien werden schwerer herauslösbar und der Zahn dadurch widerstandsfähiger gegen Zerstörung durch Säure.
  • Nicht nur zahnmedizinische Wissenschaftler, sondern auch Verbraucherschützer wie Stiftung Warentest bestätigen: Fluoride sind sinnvoll. Die zunehmende Verbreitung fluoridhaltiger Zahnpasten z. B. hat zu einem sehr deutlichen Rückgang von Karies bei Kindern und Jugendlichen geführt.

Wo sind Fluoride enthalten?

Man kann fluoridiertes Speisesalz kaufen, Mineralwasser mit Fluorid zum Trinken und Zubereiten von Speisen nutzen. Für Kinder gibt es Fluorid-Tabletten und verschiedene  Zahnpasten, Gele und Mundwässer.

Fluorid kann auch während der Zahnreinigung auf die Zähne lackiert werden. Zahnärzte benutzen diese hochprozentige Fluorlacke, um Patienten mit empfindlichen Zahnhälsen zu helfen. Eine nachhaltige Wirkung hat auch Fluoridgel, das mit einem speziellen Instrument auf den Zahn gebracht wird und mit Laser ausgehärtet wird.

Haben Fluoride auch Nachteile?

Wenn zuviel Fluorid eingenommen wird, entsteht Fluorose. In bestimmten Gebieten Afrikas oder Indiens sieht man manchmal Zähne mit bräunlich-gelben Flecken: Schmelzschäden, die auf eine übergroße Menge Fluorid und ein Zuviel an eingelagerten organischen Stoffen zurückgehen.

Vergiftungen durch Fluoride sind ausgeschlossen. Stiftung Warentest erklärt unter anderem auch, dass die Präparate zur Kariesprophylaxe keine Knochenschäden auslösen lösen.

Was ist die ideale Fluorid-Menge?

 

  • Wird in einer Familie das Essen mit fluoridhaltigem Mineralwasser zubereitet, sollten den Kindern keine Fluor – Tabletten verabreicht werden . Der Fluoridgehalt des Trinkwassers ist auch ausschlaggebend. Der Fluoridgehalt im Trinkwasser ist in verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich hoch.  Liegt er über 0,7 mg pro Liter, kann auf Fluoridtabletten verzichtet werden. Liegt er über 1 mg pro Liter, sollte für Babynahrung auf dieses Wasser verzichtet werden.
  • Wird zu Hause fluoridiertes Salz beim Kochen und Backen verwendet, sollten zusätzliche Fluorideinnahmen eingeschränkt werden. Fluoridiertes Salz ist bisher in Deutschland nur für Haushalte freigegeben. Großküchen und Bäckereien dürfen es nicht verwenden.
  • Wenn vom Zahnarzt Fluoridlack auf die Zähne  aufgetragen wurde oder wenn regelmäßig zu Hause Fluoridgel benutzt wird, sollte weitere Fluorideinnahmen eingeschränkt werden. Wer fluoridiertes Salz ablehnt, erhöht eben die Zufuhr über Fluoridgel oder bevorzugt fluoridhaltiges Mineralwasser.

 

Erfahrener Zahnarzt in Essen

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