Unterschiede zwischen analogem und digitalem Röntgen

Beim klassischen, analogen Röntgen wird mit Hilfe von Röntgenstrahlen im Mund ein Filmmaterial belichtet. Nach der Entwicklung ist eine Diagnose über den Zahnzustand und der Erkrankungen möglich. Die entwickelten Röntgenbilder werden dann in den Karteikarten aufbewahrt. Das digitale Röntgen wird auf die Entwicklung vom Filmmaterial verzichtet. Durch einen intraoralen Sensor werden die am Zahn auftreffenden Strahlen sofort in digitale Signale umgewandelt und durch einen Computer ausgewertet. Die Bilder sind sofort auf dem Monitor sichtbar und können auf einer Computer-Festplatte, einer CD-Rom usw. gespeichert werden. Bei der digitalen Technik werden Fehlbelichtungen ausgeschlossen. Aufgrund der höheren optischen Auflösung können im Gegensatz zu den kleinen analogen Filmen die Bildausschnitte stark vergrößert werden. Mit einer einzigen Aufnahme sind somit Übersichts- und Detailbilder gleichermaßen möglich, die Anzahl der Röntgenaufnahmen wird reduziert. Analoges und digitales Röntgen können sowohl bei Zahneinzelaufnahmen, als auch beim größeren Panoramaröntgen eingesetzt werden.

Speicherfolientechnik

Die Speicherfolientechnik (engl. phosphor storage plate, PSP genannt) ist ein ähnliches System. Mit Speicherfolien wird bei der Aufnahme zunächst ein analoges Bild registriert. Die Digitalisierung erfolgt im Anschluss an den Scanvorgang. Somit steht das Bild erst mit einer gewissen Zeitverzögerung zur Verfügung. In ihrem Aufbau sind die digitalen Speicherfolien ähnlich wie die konventionellen Verstärkerfolien. Die fotostimulierbaren Leuchtstoffe der Speicherschicht können ihre Elektronen durch Röntgenstrahlen in metastabilen Zuständen speichern. Erst durch die Bestrahlung mit einem speziellen Laser, bei der Zeile für Zeile der Speicherfolie abgetastet wird, fallen die Elektronen in ihre Ausgangszustände zurück und emittieren blaues Lumineszenzlicht. Dieses Licht wird mit einer Sammeloptik erfasst und durch einen Fotomultiplier in ein analoges elektrisches Signal umgewandelt. Anschließend erfolgt die Digitalisierung in einem Analog-Digital-Wandler. Gleichzeitig wird die Speicherfolie nach beendetem Read-Out im Speicherfolienscanner für eine neue Aufnahme regeneriert. Im Gegensatz zur Sensortechnik, die auch als indirekte digitale Technik bezeichnet wird, spricht man bei der Speicherfolientechnik von direkter digitaler Radiografie. Dieser Unterschied basiert auf die Tatsache, dass Sensoren lichtsensibel sind und Röntgenstrahlen nicht verwerten können. Deshalb muss den Sensoren ein Szintillator vorgeschaltet werden, der durch Röntgenstrahlen zur Emission von sichtbarem Licht angeregt wird. Bei der Sensortechnik wird die gespeicherte Energie nicht durch Laserlicht freigesetzt, vielmehr werden die Elektronen entweder direkt an den Ausgangsverstärker adressiert (CMOS-Sensor) oder sie wandern von Diode zu Diode (CCD-Sensor), um durch in Reihe geschaltete Schieberegister von dem Ausgangsverstärker abgesaugt zu werden. Intraorale Festkörper-Sensoren sind zu dick und lassen sich im Mund sehr schwerer positionieren und sind deshalb im Gebrauch unhandlicher als Speicherfolien. Letztere können mit konventionellen Haltersystemen exponiert werden und haben bezüglich ihrer mechanischen Festigkeit große Ähnlichkeit zum konventionellen Film. Sie lassen sich deutlich besser anatomischen Gegebenheiten anpassen und ihre einfache Handhabung erleichtert den Umstieg von der konventionellen zur digitalen Technik. Die Anzahl der Lesezyklen wird mit mehreren Hundert bis mehreren Tausend sehr unterschiedlich angegeben. Sehr schnell fällt jedoch die empfindliche Oberfläche der Speicherfolien auf, welche durch das Einbringen in Haltersysteme oder auch durch zu spitze Fingernägel häufig in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Bildqualität von Speicherfolien ist der von Festkörpersensoren mindestens vergleichbar.