Rauchen und Mundgesundheit
Tabak enthält Nikotin, ein Stoff, der bei Nervosität beruhigt und bei Müdigkeit aufmuntert.
Nikotin führt schon bei gelegentlichem Konsum zur Abhängigkeit.
In der Zigarette sind weitere gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, um eine Abhängigkeit zu erzeugen.
Diese Zusatzstoffe haben eine schmerzlindernde und kühlende Wirkung und reduzieren damit die abstoßende Schärfe des Tabakrauchs mit besonderen Aromastoffen.Sie erhöhen die Atemfrequenz und das Atemvolumen und sind zuständig für eine tiefere Inhalation und erhöhte Aufnahme von Nikotin.
Beim Rauchen einer Zigarette brennt der Tabak. Durch die hohe Temperatur entstehen aus den Zusatzstoffen weitere krebserregende und giftige Substanzen.
Im inhalierten Tabakrauch sind über 4800 verschiedene Substanzen, von denen 90 krebserregend sind.
Passivrauchen ist ebenso gesundheitsschädlich.
Tabakrauchen verursacht:
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- Lungenkrebs
- Mundhöhlenkrebs
- Kehlkopfkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Magenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Harnleiterkrebs
- Blasenkrebs
- Nierenkrebs
- Brustkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Leukämie
- chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
- Lungenentzündung
- Bronchitis
- Husten, Auswurf, pfeifende Atemgeräusche, Atemnot
- Asthma
- Arteriosklerose
- Erkrankungen der Herzkranzgefäße (Herzinfarkt)
- zerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall)
- Bauchaortenaneurisma
- grauer Star
- Diabetes
- Osteoporose
- Impotenz
- Unfruchtbarkeit
- Schwangerschaftskomplikationen mit Früh-, Fehl-, Todgeburten
- plötzlicher Kindstod
- geringes Geburtsgewicht
- geringe Neugeborenengröße
- kleiner Kopfumfang bei Neugeborenen
- verminderes Längenwachstum von Neugeborenen
- Geburtsdefekte
- Mittelohrentzündungen bei Kindern
In Deutschland raucht etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung. Besonders stark ist der Raucheranteil in der Gruppe der 21-24Jährigen. Jeder dritte Raucher konsumiert mehr als eine Schachtel Zigaretten pro Tag, wobei Männer mehr rauchen als Frauen.Die erste Zigarette wird durchschnittlich im Alter von 13 Jahren geraucht.Die Hälfte aller drei- bis vierzehnjährigen Kindernlebt in Deutschland in einem Haushalt mit mindestens einem Raucher.
Die Mundschleimhaut schützt uns vor Krankheitserregern und leitet die Verdauung aufgenommener Nahrung ein.
Rauchen allein und vor allem in der Kombination mit Alkohol schädigt die Mundschleimhaut.
Es kommt zu Gewebeveränderungen, die sich zu Krebs weiter entwickeln.
- Leukoplasie: ein weißer Fleck aus dem in bis zu 50% der Fälle Krebs entsteht
- Erythroplasie: ein roter Fleck mit noch höherem Entartungspotential
- submuköse Fibrose: Verhärtung des Weichgewebes
Raucher haben mehr Hefepilze im Speichel, welche Entzündungen der Mundschleimhaut –vor allem bei den Prothesenträgern. Rauchen erhöht das Risiko für Speicheldrüsenkrebs. Durch Rauchen entstehen verschiedene Krebsvorstufen an den Lippen.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass starke Raucher ein bis zu sechsmal höheres Risiko haben, an Parodontitis zu erkranken, als Nichtraucher. Neben der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten ist das Alter des Rauchers ausschlaggebend. Raucher haben einen schwereren Verlauf von Parodontalerkrankungen. Sie haben mehr erkrankte Stellen, tiefere Zahnfleischtaschen und mehr Knochenabbau.
Kinder rauchender Mütter haben mehr zerstörte Zähne als Gleichaltrige, die in einem Nichtraucher-Haushalt aufwachsen.
Rauchen während der Schwangerschaft ist schädlich. Auch die Kinder rauchender Eltern sind gesundheitlich gefährdet.
Raucher verlieren mehr Implantate als Nichtraucher. Nach dem Einsetzen der Implantate zeigen Raucher eine schlechtere Wundheilung. Rauchen senkt die Speichelmenge. Die Folge ist Mundtrockenheit. Essen und Sprechen sind dadurch beeinträchtig. Rauchen senkt die Pufferkapazität des Speichels,Dadurch steigt das Kariesrisiko.