Die Mitarbeiterinnen sowie die Patienten in einem Behandlungsraum sind Tröpfchen und Aerosolen ausgesetzt. Das Thema ist seit der COVID-19 Pandemie in den Zahnarztpraxen aktuell. Dr. Hayim hat verschiedene Webinare aus verschiedenen Ländern dafür besucht und wundert sich, dass deutsche Zahnarztpraxen dagegen nicht viel unternommen haben. Sogar meine Auszubildende hat in der Schule nichts gelernt, wie man sich während der Corona-Pandemie in einer Zahnarztpraxis sich verhalten sollte.

Wie kann man durch bestehende Hygienevorgaben der RKI und sowie weitere einfache technische Maßnahmen die Risiken einer Infektion durch Aerosole in einer Zahnarztpraxis verringern?

Die Luftqualität in den Behandlungsräumen sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Die Luft ist aber mit Feinstaubpartikeln oder durch potenziell infektiöse Aerosole belastet, die bei zahnärztlichen Eingriffen entstehen.

Die Spritzer oder die Tröpfchen, die während der zahnärztlichen Behandlung entstehen, sinken schnell zu Boden. Durch die Oberflächendesinfektion sowie vorgeschriebene Instrumentendesinfektion durch regelmäßig gewartete und validierte Systeme und persönliche Schutzausrüstung kann eine Kontamination hier vermindert werden.

Was passiert mit den Aerosolen?

Aerosole sind Schwebepartikel in der Luft, die kleiner als fünf Mikrometer sind. Sie entstehen während einer zahnärztlichen Behandlung durch den Spraynebel aus dem Kühlwasser rotierender Instrumente, also beim Bohren oder bei der Zahnreinigung. Aerosole können Krankheitserreger transportieren, deshalb haben alle Leitungen unserer Behandlungseinheiten 6 % Wasserstoff während der Behandlung, die ständig mit Kühlwasser gemischt werden. Die Absaugschläuche werden auch täglich mit Desinfektionslösungen behandelt, damit die Krankheitserreger hier keinen Unterschlupf finden können. Nach jeder Behandlung werden die Übertragunsintrumente in einem speziellen Gerät, nämlich im modernen Dentsply Sirona DAC, gewaschen, sterilisiert und innen geölt,

Die Bundeszahnärztekammer schreibt in seiner Pressemitteilung von 09/2020, dass es bisher keinen direkten Nachweis für eine Übertragung von COVID-19 durch Aerosole in den Zahnarztpraxen gibt, aber empfiehlt gleichzeitig die Entstehung und Verbreitung von dentalem Spraynebel in der Zahnarztpraxis zu reduzieren:

„Aerosole

Bei zahnärztlichen Maßnahmen können Aerosole durch den Rückprall von Spraynebel (Kühlwasser, Pulverstrahl) entstehen. Für eine Übertragung von COVID 19 durch Aerosole in der Zahnmedizin gibt es bisher keinen Nachweis.

Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sollte aber die Entstehung und Verbreitung von dentalem Spraynebel reduziert werden. Dies erfolgt zuallererst durch eine effiziente, hochvolumige Absaugung.

Antiseptische Mundspülungen können dazu beitragen, die intraorale Erregerzahldeutlich zu reduzieren und das Risiko für eine Infektionsübertragung zu minimieren.

In Abhängigkeit von Art und Umfang der Exposition und des Infektionsrisikos ist die entsprechende persönliche Schutzausrüstung konsequent und ordnungsgemäß zu tragen. Die zusätzliche Verwendung von Visieren/Schutzschilden bei der zahnärztlichen Behandlung erhöht die Sicherheit. „

Einsatz minimalinvasiven Methoden zur Reduzierung der Aerosolbildung:

Einsatz eines Dentallasers:

Im Gegensatz zu Bohrern benutzen Lasergeräte für die Präparation der Zähne wenig Wasser-, und Luftdruck. Es entsteht weniger Sprühnebel und Spritzer. Die Laseranwendung mit der Hitze an der Laserspitze dekontaminiert zusätzlich die Oberfläche und tötet dabei die Bakterien und Viren. Durch die geringere Aerosolbildung ist eine Laserbehandlung weniger belastend. Dr. Hayim benutzt in der Füllungstherapie sowie bei der Zahnfleischtherapie die Lasertechnologie. Laser ist eine private Leistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

Reduzierung der Aerosolbildung durch die intraorale Abformung:

Intraoralscanner ersetzen die unangenehme Abdrucknahme im Mund und reduzieren so Den Einsatz einer Luft-/Wasserspritze. Die digitale Technik in der Zahnarztpraxis von Dr. Hayim verhindert das Versenden eines Abdrucks zum Zahntechniker und minimiert so die das Infektionsrisiko. Der digitale Abdruck ermöglicht meist eine Sitzung und die Einzelkrone wird sofort vor dem Patienten mit der modernen und präzisen Fräsmaschine hergestellt und ohne Provisorium und weitere Sitzungen sofort eingesetzt.

Die provisorischen Brücken für grössere Arbeiten werden auch sofort mit einer 5 Achs Fräsmaschine ohne Abdruck durch das intraorale Scan hergestellt. Diese Provisorien aus PMMA Kunststoff sind wesentlich stabiler und ästhetisch besser als die herkömmlichen Provisorien, die die Mitarbeiterinnen mit einem Abdruck im Mund herstellen und danach schön schleifen. Sogar eine Langzeitbrücke von fehlenden Zähnen können durch die digitale Workflow in einer Sitzung ohne großen Aufwand und ohne teure Zahntechnikerarbeit schnell produziert werden.

Neben diesen Geräten benutzt Dr. Hayim in seiner modernen Zahnarztpraxis in Rüttenscheid zusätzliche Barrieren wie Kofferdamm, Raumlüfter, Air Safer zur Reduzierung der Aerosolkontamination.