Endo-Paro Läsionen

 

Eine Endo-Paro-Läsion bezeichnet eine Form der Parodontalerkrankungen, bei der Krankheitserreger vom Endodont auf das Parodont übergehen oder umgekehrt.

Es gibt Läsionen mit endodontalem Ursprung oder mit parodontalem Ursprung sowie Läsionen mit kombiniertem endodontalen und parodontalen Ursprung.

Zwischen Endodont (Zahnmark) und Parodont (Zahnhalteapparat) gibt es direkte Verbindungen. Vor allem tritt das Geflecht aus Nerven und Blutgefäßen am Apex (Wurzelspitze) vom Zahn in den Knochen. Außerdem haben bleibende Zähne weitere laterale Kanäle, welche die Pulpa vor dem Apex seitlich verlassen.  Über diese verschiedenen Verbindungen können sich theoretisch auch Mikroorganismen zwischen Parodont und Endodont bewegen. Die Richtung und Geschwindigkeit der bakteriellen Ausbreitung richtet sich nach dem Ursprung des Infekts und dem Ausgangszustand der beteiligten Gewebe. Bakterien können über eine tiefe Karies aus der infizierten Pulpenhöhle über dieser Verbindungskanäle das umliegende Parodont erreichen und dies auch entzünden. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, dass die Mikroorganismen zunächst das Parodont besiedeln und dann über die zahlreichen Kanäle das Endodont entzünden, welches seltener der Fall ist.

Die Behandlung von  endodontischen Läsionen erfolgt durch eine Wurzelkanalbehandlung. Dabei ist eine Zahnfleischreinigung nicht richtig, weil dadurch die gesunden parodontalen Fasern entfernt werden. Gibt es nach Abschluss der Wurzelkanalbehandlung noch Knochendefekte, sollte eine Parodontaltherapie erst mit einem zeitlichen Abstand durchgeführt werden, da sich das geschädigte Parodont meistens von selbst regenerieren kann. Die endodontische Läsionen haben die günstigsten Chancen zu einer vollständigen Heilung.

Die parodontalen Läsionen, ursprünglich aus tiefen parodontalen Taschen, haben leider weniger Erfolgchancen. Die unbehandelten Knochendefekte reichen bis an die Wurzelspitze reichen infizieren von der Wurzelspitze aus die Pulpenhöhle. In diesem Fall finden sich keine kariösen Läsionen, von denen eine Pulpitis ausgegangen ist. Bei einer gründlichen Kürettage in diesem Bereich können Schäden am Zahnmark verursacht werden.

Die Therapie einer parodontalen Läsion an einem Zahn, der noch lebt, ist eine geschlossene Kürettage.Eine endodontische Therapie schließt sich an, wenn die Knochenläsion bis zum Apex reicht. Bei Bedarf kann zusätzlich eine Wurzelspitzenresektion erforderlich werden. Dadurch wird die Prognose für den Zahn noch schlechter.

 

 Die Therapie von kombinierten Paro-Endo-Läsionen ist ähnlich wie bei den Läsionen parodontalen Ursprungs. Hier muss aber die Wurzelkanalbehandlung immer durchgeführt werden. Die Langlebigkeit dieser Zähnen mit großen Entzündungen ist sehr fraglich. Die Extraktion oder Wurzelamputation ist hier auch zu überlegen. Bei solchen Läsionen unklaren Ursprungs sollte zunächst eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen und später bei Bedarf eine Kürettage durchgeführt werden. Bei ungünstigen Prognosen sollten solche Zähne  besser extrahiert werden.
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