Gesteuerte Geweberegeneration, Zahnarzt Essen

 

 

GTR bedeutet  „guided tissue regeneration“. Diese Technik ist eine Lappenoperation zur Neugewinnung parodontalem Gewebe. Bei der Kürettage wächst die Gingiva nicht wieder an der gesäuberten Wurzeloberfläche an. Nach dem Entfernen der erkrankten Tascheninnenwand wachsen Epithelzellen schnell über diese Wundfläche (in sechs bis sieben Tagen). In dieser Zeit können sich parodontale Strukturen (Desmodont/Alveolarknochen/Zement) nicht neu bilden.

Heute ist es möglich, nicht nur Kieferknochen wieder aufzubauen, sondern auch die Neubildung der „weichen“ Bestandteile des Zahnhalteapparates (elastische Bindegewebsfasern in der Wurzelhaut, Weichgewebe usw.)  zu fördern. Dazu werden spezielle Wachstumsenzyme („Schmelzmatrixproteine“) genutzt, die auch bei der Neubildung der ersten Zähne eine wichtige Rolle spielen.

Diese Wachstumsenzyme werden  auf die geschädigten Bereiche des Zahnhalteapparates aufgetragen wird. Diese Enzyme regen die Neubildung von Zahnhaltegeweben wie die elastischen Fasern in der Wurzelhaut an.

Manchmal wird auch Anwendungsbereich mit einer Membran  abgedeckt, um zu verhindern, dass schnell wachsendes Zahnfleisch in den für die Zahnhaltegewebe vorgesehenen Bereich einwächst und den Zahn umschließt.

Dieses Epitheltiefenwachstum entlang der Tascheninnenwand kann man verhindern. Dazu wird zunächst ein Zahnfleischlappen gebildet. Zahnbeläge und Granulationsgewebe werden entfernt. Anschließend wird eine  resorbierbare Membran über dem parodontalen Defekt platziert. Der mukogingivale Lappen wird zugenähtt. Unter der Membran entsteht ein Blutgerinnsel. Bei normal verlaufender Wundheilung bilden sich neue parodontale Strukturen.

Ein Wundverband oder auch Zahnfleischverband ist eine spezielle Abdeckung für die Wunde. Ein Wund- oder Zahnfleischverband schützt das Zahnfleisch nach größeren parodontalen Operationen (z.B. Gingivektomie, Gingivoplastik, GTR). Es sind Pasten auf Zinkoxid-Eugenol- oder Kunstharzbasis. Sie erhärten durch Speichelzutritt.