Kariesprophylaxe , Zahnarzt in Essen

 

Zahnkaries entsteht  durch das Zusammenwirken eines kariogenen, mikrobiellen Biofilms und bestimmter Nahrungsbestandteile. Der Biofilm entwickelt sich ständig und wird durch bakterielle Stoffwechselprozesse und Wechselwirkungen der verschiedenen Bakterien untereinander in der Mundhöhle beeinflusst. Die Zusammensetzung des Biofilms ist individuell und zeitlich sehr unterschiedlich. Die entsprechenden Konsequenzen sind für die Prävention und Behandlung von Zahnkaries sehr wichtig.  Kommt es zu einer Störung des Gleichgewichtes zwischen Wirt und mikrobiellem Biofilm, entsteht Karies. Karies entsteht, wenn durch mikrobielle Säureeinwirkung eine Mineralauflösung (Demineralisation) an der Zahnoberfläche die schützenden und remineralisierenden Einflüsse übersteigt. Dabei spielt eine verminderte Speichelfließrate eine wichtige Rolle. Speichel ist für den Abtransport kariogener Nahrung aus der Mundhöhle und die Neutralisierung der Säuren im Biofilm zuständig. Die Entstehung von Karies ist stark verhaltensbedingt. Mit Prophylaxemaßnahmen kann Zahnkaries vermieden werden.

 Kariesprophylaxe

1. die Eliminierung der Bakterien
2. die Motivierung zu einer zahngesunden Ernährung
3. die Förderung der Schutzmechanismen des Speichels
4.  Fluoridierung, um die Demineralisation zu verhindern und die Remineralisation zu fördern.

Verfahren zur Reduzierung des Biofilms

Für die Entfernung des Biofilms haben sich sowohl Handzahnbürsten als auch elektrische Zahnbürsten bewährt. Mit elektrischen Zahnbürsten kann man deutlich mehr Plaque entfernt werden als mit Handzahnbürsten. Zähneputzen zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta  reduziert das Kariesrisiko. Mehrfach täglich durchgeführtes Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta zeigt eine bessere kariespräventive Wirkung als ein einmal täglich durchgeführtes Zähneputzen.Lassen sich Speisereste und Biofilm nicht nur mit  Zähneputzen ausreichend entfernt werden können, sollen Hilfsmittel zur Approximalraumhygiene (Zahnseide, Interdentalbürsten) zusätzlich verwendet werden. Durch regelmäßige Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten wird das Risiko für Approximalkaries vermindert.

Beim Wechselgebiss oder im freiliegenden Wurzelbereich wird die professionelle Anwendung von CHX-Lacken mit mindestens 1% CHX zur Kariesprävention empfohlen.

Bei Kindern und Jugendlichen soll zweimal jährlich eine  Fluoridierung durchgeführt werden. Bei Patienten mit stark erhöhtem Kariesrisiko soll die Fluoridapplikation  viermal pro Jahr durchgeführt werden, um eine verbesserte kariesreduzierende Wirkung zu erzielen. Die Fluorpräparate werden dabei vom Zahnarzt  delegiertem qualifiziertem zahnmedizinischen Prophylaxehelferin aufgetragen. Die Anwendung fluoridhaltiger Lacke sollte auch bei Erwachsenen als weitere kariesprophylaktische Maßnahme bei der Zahnreinigung regelmäßig zweimal im Jahr erfolgen.

Fluoridtabletten sind  wirksam bei der Kariesvorbeugung. Sie sollten nach dem Zahndurchbruch gelutscht werden, damit die Wirkung lokal im Mund effektiver wird. Wenn regelmäßig eine genügende Menge an fluoridiertem Haushaltssalz benutzt wird, sollte die orale Einreichung vonFluoridtabletten beendet werden. Das ist auch der Fall, wenn zweimal täglich die Zähne mit einer fluoridierten Zahnpasta geputzt werden.

Bei Kindern mit einem hohen Kariesrisiko bringt die tägliche  Anwendung von Mundspüllösungen ( 0,05% NaF) bzw. die einmal wöchentlich Benutzung einer Mundspüllösung (0,2% NaF) zu einer deutlichen Kariesreduktion. Da dieser Effekt unabhängig von der Anwendung anderer fluoridhaltiger Präparate ist, wie z.B. Zahnpasten, wird bei Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Kariesrisiko die Anwendung einer fluoridhaltigen Mundspüllösung empfohlen.

Fluoridhaltige Spüllösungen bei Jugendlichen,wenn z.B. eine kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Geräten durchgeführt wird, wichtig zur Kariesprävention Auch zur Prävention der Wurzelkaries sollten fluoridhaltige Mundspüllösungen verwendet werden. Die Gesamtmenge der täglichen Zuckeraufnahme und die Anzahl zuckerhaltiger Mahlzeiten (Hauptmahlzeiten und Zwischenmahlzeiten) einschließlich zuckerhaltiger Getränke sollten möglichst gering gehalten werden. Speisen und Getränke ohne freie Zucker sollten bevorzugt werden.

Regelmäßiges Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann zur Kariesprophylaxe zusätzlich helfen. Nach den Mahlzeiten wird zuckerfreier Kaugummi besonders empfohlen.