Diabetes

Ein Bluttest zur Feststellung von Diabetes im Rahmen von zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen wäre eine effektive Möglichkeit, um mehr Patienten mit dieser Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des New York University College of Dentistry.

Viele Menschen leben mit Diabetes, ohne die Krankheit wahrzunehmen oder sich darauf testen zu lassen. Dabei ist eine frühzeitige Diagnose und Einstellung wichtig, um den Verlauf rechtzeitig zu kontrollieren. Die Zahl derer, die bewusst zum Hausarzt gehen, um sich mit einem simplen Pikser in den Finger testen zu lassen, ist jedoch nicht hoch genug. Das New Yorker Forschungsteam um Dr. Shiela Strauss führte eine Studie mit 408 Patienten durch. Während eines Routine-Zahnarztbesuches wurde bei ihnen eine Blutprobe aus den Zahnfleischtaschen entnommen. Es folgte ein HbA1c-Test, dessen Resultate mit denen eines Tests mit Blut aus der Fingerspitze verglichen wurden. Die Werte stimmten zu 99 Prozent überein. Ein Test beim Zahnarzt anhand des gingivalen Blutes wäre also genauso aussagefähig wie ein Finger-Bluttest beim Hausarzt, mit dem positiven Faktor, dass so mehr Personen regelmäßig überprüft werden könnten.

Dr. Strauss legte bereits 2009 erste Ergebnisse zum Diabetes-Test an gingivalem Blut vor.2 Die Ergebnisse dieser kleiner angelegten Studie (46 Probanden) wurden mit den aktuellen Resultaten bestätigt.

Diabetes Brochüre der Zahnärztekammer

1 Shiela M. Strauss, Mary T. Rosedale, Michael A. Pesce, David M. Rindskopf, Navjot Kaur, Caroline M. Juterbock, Mark S. Wolff, Dolores Malaspina, Ann Danoff. The Potential for Glycemic Control Monitoring and Screening for Diabetes at Dental Visits Using Oral Blood. American Journal of Public Health, 2015; e1 DOI: 10.2105/AJPH.2014.302357

2 The potential use of gingival crevicular blood for measuring glucose to screen for diabetes: an examination based on characteristics of the blood collection site. J Periodontol. 2009 Jun;80(6):907-14. DOI: 10.1902/jop.2009.080542.Blutzucker