Implantatpflege für langfristigen Implantaterhalt

Immer mehr Patienten entscheiden sich heute  gegen klassische Zahnprothesen und für das Einsetzen von Zahnimplantaten in der Kieferchirurgie.Die technische Umsetzung der Implantate hat sich seit seiner Erfindung in den 80er Jahren sehr schnell entwickelt.

Heute bieten Implantate auch ästhetische Ergebnisse sowie mehr Kaukraft und besseres Sprechvermögen im Vergleich zum  klassischen herausnehmbaren Zahnersatz. Schon bei der Planung der Implantate arbeiten die Oralchirurgen eng mit den behandelnden Zahnärzten zusammen, die sich später um die Behandlungen nach der Operation sowie um die Implantatpflege kümmern. Davon hängt maßgeblich der Erfolg des Eingriffes ab. Natürlich wird auch durch eine umfassende persönliche Mundhygiene wesentlich zum Implantaterhalt beigetragen. Es ist immer besser, wenn der Implantologe selber auch den Zahnersatz anfertigt. Die Zahntechniker beschweren sich sehr oft, dass manche von den Kieferchirurgen eingesetzte Implante zwar gut im Knochen verankert sind, aber bedingt durch die schlechte Axe und Richtung im Zahnbogen sehr schwierig für die Konstruktion einer Krone geeignet sind. Zahnarzt Dr. Hayim in essen ist zertifizierter Implantologe und setzt seine Implantate selber, um für den Zahnersatz  auf die Implantate. optimalen Ausgang zu bekommen

 

Was versteht man unter Implantatpflege?

In erster Linie gehört zur Implantatpflege die initiale Post-OP-Behandlung, sowie die eigentliche, über Jahre und Jahrzehnte dauernde Implantatpflege des Patienten, die letztendlich entscheidet, wie lange der Zahnersatz im Gebiss verbleiben kann.

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Wichtig ist hierbei auch die Prophylaxe möglicherweise auftauchender Komplikationen wie der Implantatentzündung (Periimplantitis). Der Zahnarrzt analysiert die Qualität des einwachsenden Knochenmaterials an und kann dadurch den genauen Zeitpunkt bestimmen, ab welchem die Implantate voll belastet werden dürfen.

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Therapiemöglichkeiten der Periimplantitis

Zur rein mechanischen Biofilmentfernung stehen derzeit Plastik- und Titanküretten, spezielle Instrumente für Ultraschallsysteme,  Laserlichtanwendungen, die antimikrobielle Photodynamische Therapie und Pulverstrahlverfahren zur Verfügung. Mit Plastik- oder Titanküretten wird  nur eine unzureichende Reinigung, keine Dekontamination der  Implantatoberflächen erreicht. Mit Titanküretten besteht das Risiko die Oberfläche der Implantate zu  zerkratzen.

In den letzten Jahren sind einige auf die Periimplantitis-Behandlung optimierte Ultraschallsysteme mit modifizierten Ultraschallansätzen  auf dem zahnärztlichen Markt erschienen.

Der Lasers hat eine positive Wirkung bei der Beseitigung von Mikroorganismen in den Implantat-Taschen.
Er:YAG-Laser ist für die klinische Anwendung am besten geeignet.Durch die Bestrahlung, in Abhängigkeit von der Behandlungsdauer sowie den Energieeinstellungen wird eine schonende Reinigung der Implantatoberfläche erreicht. Bereits bei der Parodontitistherapie konnte gezeigt ­werden, dass mit dem Er:YAG-Laser ein schonender Abtrag subgingivaler Konkremente von der Wurzeloberfläche möglich ist.

Neben der rein physikalisch-mechanischen Bearbeitung der Implantatoberflächen werden auch chemische Verfahren (z.B. die Applikation von Chlorhexidinspüllösungen, Zitronensäure, Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit, Listerine u.a.) zur Desinfektion der biofilmbesiedelten Implantatoberflächen eingesetzt.

In einer aktuellen klinischen Untersuchung wurden die Desinfektionswirkungen von Natriumhypochlorit (1%), Wasserstoffperoxid (3%), Chlorhexidinglukonat (0,2%), Plax (Triclosan 0,3%), Listerine coolmint und Zitronensäure (40%) untersucht. Alle getesteten Antiseptika waren in der Lage, die Keimbelastung an Titanoberflächen zu reduzieren. Darüber hinaus zeigten Listerine, Chlorhexidinglukonat, Natriumhypochlorit und Wasserstoffperoxid eine bakterizide Wirkung gegenüber ­adhärenten Bakterien. Chemische Verfahren allein haben aufgrund der geringen Durchdringungstiefe des Biofilms und der nur kurzen Effektdauer eine klinisch nicht ausreichende desinfizierende Wirkung.

Deshalb werden die rein mechanischen Dekontaminationsverfahren in Kombination mit einer chemischen Komponente angewendet (z. B. Chlorhexidinspüllösungen und die Anwendung von Lasern oder Kürettage).

Eine jüngst neu weiterentwickelte Methode zur Biofilmentfernung, die nied­rigabrasive Pulverstrahltechnik insbesondere bei der professionellen Zahnreinigung ist sehr erfolgreich.

Das unlösliche Natriumbikarbonat-Pulver wurde durch lösliches, weniger abrasiv wirkendes Glyzin-Pulver (Air-Flow  EMS) ersetzt. Die Reinigungs- bzw. Dekontaminationswirkung an Implantatoberflächen dieser (ca. 25µm großen) aus der Aminosäure Glyzin bestehenden Kristalle ist  besser als bei den konventionellen Handinstrumenten und Ultraschallscalern,

Die Entwicklung neuer Instrumentenansätze insbesondere für die geschlossene Parodontitis- und Periimplantitistherapie (Perio-Flow Handstück für Air-Flow Master, EMS) ermöglicht nunmehr eine effiziente Reinigung der Implantatoberfläche bei einer weitestgehend atraumatischen, geschlossenen Vorgehensweise. Das spezielle Design der Instrumentenspitze führt zu einer horizontalen Umlenkung des Pulverstrahls und zu einer erheblichen Druckreduktion, sodass die Gefahr der Emphysementstehung beseitigt wurde. Bisher wurde mit diesen Instrumentenansätzen noch keine Emphysembildung beobachtet. Tatsächlich ermöglicht diese Therapiemethode eine drei- bis fünfmal kürzere Behandlungsdauer mit signifikant weniger Schmerzen für den Patienten verglichen mit konventionellen Handinstrumenten. Allerdings kann auch mit der niedrigabrasiven Pulverstrahltechnik selbst kurzfristig betrachtet keine verbesserte Keimreduktion erreicht werden, da der erneute mikrobiologische Befund  eine ähnliche Keimbelastung wie bei den mit Handinstrumenten oder Pulverstrahltechnik behandelten Patienten zeigt.