Zahnfleisch (Gingiva), Zahnarzt Essen Rüttenscheid

Gingiva ist das eng am Zahnhals anliegende Zahnfleisch.

Das hellrosa Zahnfleisch bedeckt den Kieferknochen. Die gesunde, funktionsfähige Gingiva ist für die orale Gesundheit sehr wichtig. Die Gingiva verhindert als biologische Barriere das Eindringen von Mikroorganismen und anderen schädigenden Substanzen. Die keratinisierte, befestigte marginale Gingiva und die papilläre Gingiva hat auch eine wichtige mechanische Schutzfunktion beim Kauen. Das wird mittlerweile auch von Patienten erkannt. Die Behandlung von Zahnfleischrezessionen bekommt eine erhöhte Bedeutung.

Zahnfleischfarbe

zahnfleisch

Gesundes Zahnfleisch umschliesst den Zahn fest mit einem leichten Wellenprofil und hat eine hellrosa Farbe.

Gesundes Zahnfleisch ist straff und blutet nicht bei Berührung.

Zahnfleisch

Das Zahnfleisch bedeckt die Zähne im Zahnhalsbereich inkl. Ränder vom Alveolarknochen.

Wenn sich das Zahnfleisch zurückzieht, bedeutet es  Zahnfleischschwund. Das Zahnfleisch bedeckt den Kieferknochen und umschliesst den empfindlichen Zahnhals. Das Zahnfleisch (lat. Gingiva) ist das Deckgewebe bestehend aus dem mehrschichtigen Plattenepithel und ist ein Bestandteil des Zahnhalteapparates.

Beim gesunden Zahnfleisch beträgt die Sondierungstiefe weniger als 3 mm.

Erweiterungen der Zahnfleischfurche (Sulcus gingivae) werden als Zahnfleischtasche bezeichnet.

Das dieser Furche zugewandte Epithel ist das innere Saumepithel. Dieses wird in das frei am Zahn gleitende Sulkusepithel und das durch Hemidesmosomen mit dem Wurzelzement verbundene Haftepithel unterteilt. Das dreiecksförmige Zahnfleisch zwischen den Zähnen wird als Interdentalpapille (Papilla interdentalis), die Grenzlinie zwischen dem Zahnfleisch und der verschieblich dunkelroten Mundschleimhaut (Mucosa) als Mukogingivallinie bezeichnet. Eine regelmässige Reinigung des Sulcus von bakteriellen Belägen und Speiseresten ist notwendig, um einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorzubeugen, die sich in eine Parodontitis entwickeln kann.

Zahnhalsschutz

Das Zahnfleisch schützt Zahnhals und Kieferknochen vor schädlichen Bakterien. Diese Bakterien können bis zur Zahnwurzelspitze vordringen und den Zahnausfall verursachen.

Das Zahnfleisch schützt den empfindlichen Zahnhals und hält den Zahn im Knochen fest.

Das Subkutangewebe ist das unter der Haut liegende Gewebe, welches aus den zwischen Bindegewebssepten liegendem Fettgewebe und Blutgefässen und Nerven besteht. Zahnfleischrezession ist ein lokaler Zahnfleischrückgang mit freiliegenden Zahnhälsen an einzelnen Zähnen, verursacht durch Fehlbelastungen von Zähnen oder auch Verletzungen durch unsachgemässe Mundpflege.

Der Zahnfleischverlauf ist für die Zahnästhetik von grosser Bedeutung. Das Zahnfleisch sollte girlandenförmig den Zähnen anliegen und die Zahnwurzel vollständig bedecken.

Das Zahnfleisch und die Papillen brauchen eine knöchernde Unterstützung. Wenn die knöchernde Unterstützung fehlt, kann das Zahnfleisch den harmonischen Verlauf nicht erhalten. Der Zahnfleischrückgang ist sichtbar, wenn die Knochenunterstützung nicht mehr vorhandenen ist.

Mit einem chirurgischen Eingriff kann der Verlauf des Zahnfleisches korrigiert werden.

Die Zahnfleischästhetik kann mikrochirurgisch verbessert werden. Freiliegende Wurzeloberflächen könnnen plastisch gedeckt werden und der Zahnfleischverlauf ästhetisch verbessert werden. Die Behandlung der Zahnfleischrezession erfolgt durch mikrochirurgischen Zahnfleischaufbau mit und ohne Zahnfleischtransplantaten. Durch Transplantieren von lokalem Bindegewebe oder durch Umgestalten des Zahnfleischverlaufes lässt sich ein natürlicher Zahnfleischverlauf wieder herstellen.

Maßnahmen zur Rezessionsbehandlung: Zahlreiche Therapien werden angewandt; sie reichen von der Abdeckung freiliegender Zahnhälse durch Füllungen oder Kronen über das Verlegen von Schleimhautlappen bis zur freien Verpflanzung von Gaumenschleimhaut oder Bindegewebe. Das Abdecken von Rezessionen mit Kunststofffüllungen oder mit apikal verlängerten Kronen ergibt zumeist keine ästhetischen Ergebnisse, weil die Kronen der so behandelten Zähne im Vergleich zu den Nachbarzähnen verlängert erscheinen. Ein ästhetisch einwandfreies Ergebnis ist dann möglich, wenn die Rezession mit Weichgewebe aufgebaut wird.

Zahnfleischerkrankung

Die Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches wegen der Plaqueauflagerung am Zahnfleischsaum.Das frühe Stadium einer Zahnfleischerkrankung wird als Gingivitis bezeichnet.Die Zahnfleischerkrankung ist erkennbar durch eine Blutung am Zahn oder im Zahnzwischenraum. Entzündungen des Zahnfleisches führen zu Rötungen, Schwellungen oder Blutungen im fortgeschrittenen Stadium. Bei der Zahnfleischerkrankung ist das Zahnfleisch lokal geschwollen. Manchmal wird dieses frühe Stadium der Zahnfleischentzündung durch überstehende Zahnfüllungen oder als eine Allergie von Zahnkronen oder Brücken beobachtet. Durch die lokale medikamentöse Behandlung und gute Zahnpflege kann die Zahnfleischentzündung schnell einheilen. Manchmal ist das Zahnfleisch durch eine systemische Allgemeinerkrankung oder die chronische Einnahme von Medikamenten geschädigt  sein. Hier hilft eine lokale Behandlung mit Wundsalben oder Spülungen gegen Zahnfleisch schmerzen.

Zahnfleischerkrankung

Bei einer fortgeschrittenen Parodontalerkrankung ist die Parodontosebehandlung angesagt.

Warnhinweise einer Zahnfleischerkrankung :

Zahnstein oder viel Zahnbelag
Zahnfleischbluten
Dunkelrotes Zahnfleisch mit evtl. auch bläulicher Verfärbung
Schwellungen vom Zahnfleisch
Lockerung der Zähne
Zahnfleischrückgang bzw. Rückbildung vom Zahnfleisch
Mundgeruch
Berührungsempfindlichkeit und Schmerzempfindlichkeit vom Zahnfleisch

Gingivitis

Gingivitis ist eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleischsaumes, verursacht durch Bakterien.Bei der Gingivitis kommt es zu gerötetem und geschwollenem Zahnfleisch welches druckempfindlich ist und blutet. Schmerzen sind bei der Gingivitis selten. Es wird zwischen einer akuten und einer chronischen Form unterschieden.

Gingivitis ist begünstigt durch:

Schlechte Mundhygiene
Stress
Schlecht angepasster Zahnersatz, Kronen oder Füllungen
Fehlerhafte Zahnstellungen, geeignet für Schlupfwinkel im Zahnfleisch
Schwangerschaft, Pubertät und andere hormonelle Veränderungen
Störungen des Immunsystems durch Diabetes, Leukämie etc.
Altersschwäche

Chronisch Gingivitis oder akute Gingivitis

Gingivitis wird nach dem zeitlichen Verlauf unterschieden, man nennt die akute Gingivitis und die chronische Gingivitis. Die chronische Gingivitis ist ein langsame, schleppend verlaufende Krankheit.

Akute Gingivitis

Akute Gingivitis ist eine Entzündung der Gingiva mit Rötung, Schwellung sowie Absonderung eiweissreicher Flüssigkeiten des entzündlichen Prozesses bzw. Exsudation. Ursache für die Akute Gingivitis können mechanische oder thermische Verletzungen und  bakterielle Beläge sein. Eine Gingivitis ist eine Zahnfleischentzündung, welche durch Stoffwechselprodukte der Bakterien verursacht wird. Wichtigstes Gingivitis ist mit Mundgeruch verbunden und erfolgt ohne Knochenabbau oder Lockerung der Zähne. Gingivitis kann mechanisch durch Zahnstein, infektiös durch Plaquebakterien, toxisch durch Schwermetallvergiftung oder hormonell bei der Schwangerschaftsgingivitis verursacht sein oder kann bei einer Allgemeinerkrankung wie Diabetes mellitus oder AIDS auftreten. Eine vernachlässigte Zahnpflege und Mundpflege, sowie Erkältungskrankheiten, bei denen es zur Schwellung, Rötung und Blutung des Zahnfleisches kommt. Damit die Entzündung ausheilen kann, müssen die bakteriellen Beläge möglichst vollständig beseitigt werden. Bleibt die Entzündung unbehandelt, kann sich daraus eine Parodontitis entwickeln, die im schlechtesten Fall Zahnverlust zur Folge hat. Regelmässige Prophylaxe und sorgfältige Zahnpflege beugen einer Gingivitis vor. Mundspüllösungen unterstützen die Bekämpfung von Entzündungsprozessen.

Eine Sonderform der akuten Gingivitis ist die ANUG, die bei Stress, Alkohol-, Medikamenten- und Nikotinabusus selten erscheint.

Wenn die Gingivitis nicht behandelt wird, geht die Entzündung auf den Kieferknochen über, sodass man von einer Parodontitis spricht.

 

ANUG

Anzeichen einer ANUG sind hohes Fiber, starke Zahnfleischschmerzen, starker Mundgeruch und ein fauliger metallischer Geschmack. Neben Schmerzen tritt ein abstossender Mundgeruch und ein verminderter Allgemeinzustand auf. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15-30 Jahren sind betroffen.

ANUG entwickelt sich neben einer nicht gesunden Lebensweise wie Stress, Alkohol-, Medikamenten- und Nikotinabusus, bei einem erschwerten Zahndurchbruch (Weisheitszahn). ANUG beginnt spontan mit einer akuten Entzündung, meist an den Frontzähnen und zerstört die Interdentalpapillen. Nach dem Ausheilen der ANUG fehlt die Gingiva bzw. Zahnfleisch. Die Erreger sind  Spirochäten, Kokken und Stäbchenbakterien. Die Erkrankung ist nicht ansteckend und wird durch schnell ins Gewebe eindringende Bakterien verursacht.  Meistens sind die betroffenen Patienten von ANUG starke Raucher und Menschen  unter starkem Stress leiden. Voraussetzung für eine ANUG ist aber vielfach eine schlechte Mundhygiene.

Die Gingivarezession ist der entzündungsfreie Zahnfleischrückgang. Der Zahnfleischschwund wird durch besonders dünnes, empfindliches Zahnfleisch begünstigt und  durch falsches Zähneputzen mit harten Bürsten verursacht. Im Gegensatz zur Parodontitis ist der Zahnfleischschwund bei der Rezession nicht entzündungsbedingt.

Der Zahnfleischrückgang geschieht durch schlechte Mundhygiene oder durch falsches Zähneputzen.

Raucher haben ein höheres Risiko an Parodontitis zu erkranken.

Rückgang vom Zahnfleisch durch Diabetes mellitus

Der Zahnfleischrückgang bzw. Zahnfleischschwund findet man, wenn der Blutzuckerspiegel nicht richtig oder schlecht eingestellt ist. Das Immunsystem ist auch  zuständig für die Zahnfleischrückbildung.

Auch der Lebenspartner kann die Parodontitisbakterien beim Küssen auf einen anderen Menschen übertragen..

Durch die Schwangerschaft entsteht eine Hormonumstellung die das Bindegewebe lockert.

Bei der Schwangerschaftsgingivitis blutet das Zahnfleisch.Während der Schwangerschaft kann es in der Mundhöhle zu  Zahnfleischwucherungen kommen.

Zahnfleischrückgang durch Zähneknirschen (Bruxismus)

Grössere Risikofaktoren für den Zahnfleischschwund sind:

Starker Druck beim Zähneputzen
Starkes Lippenbändchen oder Zungenbändchen
Allgemeine Abwehrschwäche durch das Immunsystem
Piercings im Mundbereich
Schlechte Ernährung

 

Zahnfleischrezession bzw. Gingivarezession ist ein traumatischer Zahnfleischrückgang.

Bei der Zahnfleischrezession entsteht im Gegensatz zu Parodontitis keine Entzündung. Die Zähne werden länger und die freiliegenden Zahnhälse empfindlich.Unter Zahnfleischrezession  versteht man einen lokalisierten Zahnfleischschwund. Lokaler Zahnfleischrückgang geschieht durch Zahnfehlstellungen, Fehlbelastungen von Zähnen und oder auch Verletzungen.

Bei der Überempfindlichkeit vom Zahnhals schmerzt der Zahnhals beim Kontakt mit kalten, sauren oder süssen Speisen.

Dünnes  Zahnfleisch kann  durch starkes Zähneputzen oder Zähneknirschen verletzt werden und zieht sich zurück. Bei Zahnfleischschwund und während einer  Zahnfleischbehandlung kann vorübergehend eine Zahnempfindlichkeit auftreten. Die Zahnhälse schmerzen beim Kontakt mit kalten, sauren oder süssen Speisen.

 

Rückgang vom Zahnfleisch ohne Entzündung

Zahnfleisch kann ohne Entzündung zurückgehen, was zu empfindlichen Zahnhälsen und Zahnwurzeln führt.

Der Zahnfleischrückgang ohne Entzündung kann in vier Stufen eingeteilt werden, wobei bei den ersten zwei Stufen keine Schäden entstehen und ein ästhetisches Problem darstellen, denn es liegt noch kein Gewebeschwund und Kiefer-Knochschwund vor. Bei den höheren Stufen  besteht aber die Gefahr, dass die Zahnhälse und Zahnwurzeln zunehmend freiliegen und beschädigt werden können. Das Zahnfleischproblem durch freiliegende Zahnhälse kann mit Hilfe von plastisch-chirurgischen Methoden wieder  bedeckt werden, wenn kein Knochenabbau stattgefunden hat.

Ursachen für nicht entzündlichen Zahnfleischrückgang:

Falsche Zahnputztechnik
Zähneknirschen und Zähnepressen
Vererbtes dünnes und empfindliches Zahnfleisch mit genetischer Ursache